Aufbruch in die Zukunft
Ankündigung
zum Fachtag "Aufbruch in die Zukunft" am 11. September 2020 in Oldenburg laden wir Sie herzlich ein.
Wir berichten aus der Praxis.
Als externe Referenten begrüßen wir Herrn Dr. Murafi, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychatrie Klinik Walstedde und Frau Feist Ortmanns vom IKJ in Mainz.
Ablauf der Veranstaltung
9:00 - 10:00 Uhr |
Anmeldung/ Ankommen |
Bei Buchung beider Veranstaltungen 100,00 Euro
Informationen zu Theateraufführung:
https://www.theater-laboratorium.org/theater/65-inszenierungen/311-dr-weltsch-und-dr-maerz.html
Hier finden Sie einige Übernachtungsmöglichkeiten:
https://www.oldenburg-tourismus.de/uebernachten/hotels
Kurzinfo Monika Feist-Ortmanns M.A.:
Leitet als Erziehungswissenschaftlerin und Sozialmanagerin die Abteilung „Bund und Kommunen“ am Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) in Mainz. Sie ist zusammen mit Prof. Dr. Michael Macsenaere verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitforschung zum Dialogprozess „Mitreden – Mitgestalten: Die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe“ im Auftrag des BMFSFJ und die Forschung zur Verbesserung der Versorgungssituation suchtbelasteter Familien im Auftrag des BMG. Forschungs- und Interessenschwerpunkte sind arbeitsfeldübergreifend die partizipative und multimethodale Forschung, die Versorgungsforschung mit dem Schwerpunkt der multidisziplinären Kooperation, die wirkungsorientierte und partizipative Organisationsentwicklung der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe sowie die Optimierung von Kinderschutzverläufen und Unterstützungsstrukturen und –prozessen für besonders vulnerable Zielgruppen.
Abstract zum Vortrag:
Im Zuge des Dialogprozesses zur SGB VIII-Reform wurden Schwerpunktthemen für eine Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe identifiziert und durch das IKJ Veränderungsbedarfe, sowohl bei den Adressatinnen und Adressaten der Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe, als auch bei den Fachkräften erhoben. Neben einer inklusiven Ausrichtung des Hilfesystems, erwiesen sich die Partizipation der Hilfeadressatinnen und -adressaten und die multidisziplinäre Kooperation der Fachkräfte im Unterstützungsnetzwerk von Familien als die größten Entwicklungsbedarfe. Wie die vertiefende Forschung zu "hochproblematischen Kinderschutzverläufen" zeigt, schlägt sich die bisher vielmals unzureichende Bearbeitung dieser Herausforderungen, besonders frappierend im Kinderschutz nieder. Von Betroffenen wurden im Rahmen der Erhebung insbesondere eine mangelnde Information und Beteiligung am Kinderschutzverlauf sowie eine dysfunktionale Kooperation der beteiligten Fachkräfte als hochkritische Verfahrensaspekte benannt. Vor dem Hintergrund dieser Befunde, benannte Familienministerin Giffey die umfassende Beteiligung von jungen Menschen und Eltern bei der Hilfeplanung und -gestaltung als ersten und wichtigsten Punkt der anstehenden Gesetzesnovelle. Für einen Aufbruch in die Zukunft müssen sich die bundesdeutsche Kinder- und Jugendhilfelandschaft und die angrenzenden Arbeitsfelder fragen, wie sie eine gelingende Partizipation der Adressatinnen und Adressaten auf Struktur- und Prozessebene sicherstellen und welche Rahmenbedingungen für eine funktionale, interinstitutionelle Kooperation implementiert werden müssen. Der Vortrag verbindet eine Übersicht über die aktuellen bundesweiten Befunde mit einem Einblick in Modellprojekte auf Landes- und kommunaler Ebene, die diese zentralen Herausforderungen bearbeiten.